VBE Region Aachen: RWTH muss sofort Lehrkräfte aller Schulformen ausbilden
Pressemitteilung des VBE Region Aachen zur Kleinen Anfrage 469 des Abgeordneten Dr. Pfeil zur Erweiterung der Grundschullehrerausbildung an der RWTH („Klebeeffekt“)
Seit Jahren schon fordert der VBE Region Aachen die Erweiterung der Lehrkräfteausbildung an der RWTH. Bereits 2012 warnte der VBE vor den Folgen des dramatischen Lehrkräftemangels, der schon längst in der StädteRegion angekommen ist. Um der Problemlage entgegen zu wirken, hat der VBE mit zahlreichen Initiativen die Erweiterung der Lehrkräfteausbildung angeregt.
„Leider ohne Erfolg“, ärgert sich der Vorsitzende des VBE Region Aachen Matthias Kürten. „Das häufigste Argument dagegen ist immer wieder, dass die Einrichtung und Ausbildung zu viel Zeit benötigen würde“, erklärt Kürten und ergänzt: „Das Argument, es würde zu lange dauern, hören wir mittlerweile länger, als es tatsächlich gedauert hätte Lehrkräfte – besonders Sonderpädagogik und für das Lehramt an Grundschulen – auszubilden.“
Die dramatische Lage veranlasst den VBE Region Aachen daher, erneut die sofortige Aufnahme der Ausbildung zu fordern. Es fehlen hunderte Lehrkräfte und in den letzten Jahren konnten teilweise 9 von 10 Stellen an Grundschulen nicht mehr mit ausgebildeten Grundschullehrkräften und Sonderpädagoginnen bzw. Sonderpädagogen besetzt werden. Der VBE Region Aachen schätzt, dass in der StädteRegion jede Woche tausende Unterrichtsstunden ausfallen. Meldungen, dass einzelne Schulen zeitweise nur noch an 4 Tagen Unterricht anbieten konnten, sind keine Seltenheit. Darüber hinaus mussten Förderangebote ersatzlos gestrichen werden und die Klassen wurden deutlich vergrößert.
Auch die Anzahl der Seiteneinsteigenden hat eine kritische Zahl erreicht: Jede vierte Lehrkraft in der Primarstufe ist keine ausgebildete Grundschullehrkraft, dies belegen die Rückmeldungen, die der VBE Region Aachen aus den Schulen erhält. Einen schnellen Ausweg aus der Schieflage gibt es nicht, selbst Seiteneinsteigende findet man kaum noch, Pensionäre wurden zurückgeholt und auch Gymnasiallehrkräfte wurden an die Grundschule gelockt.
Gerade letzteres sieht Kürten mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ich freue mich über jede Person, die hilft, aber wer glaubt, dass der Einsatz von Sek. II Lehrkräften ein Allheilmittel ist, der irrt. Als Grundschullehrkraft muss man sich völlig anderen lernpsychologischen Fragen stellen und auch den Unterricht didaktisch-methodisch anders vorbereiten als dies in der Sekundarstufe II der Fall ist.“
Presse: VBE Region Aachen, M. Kürten
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